Risikofaktoren
Elterliche ADHS erhöht ADHS-Risiko der Kinder
In etlichen Studien wurde in „benachteiligten“ Bevölkerungsgruppen eine höhere ADHS-Prävalenz berichtet – und auch ADHS-erkrankte Eltern erhöhen das Risiko der Kinder, an einer ADHS zu erkranken. Ein US-Team erforschte nun, inwieweit eine ADHS-Diagnose der Eltern den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und ADHS-Risiko der Kinder beeinflusst.
Kommentar
Niedriger sozioökonomischer Status (also Armut/niedriger Bildungsstand) und elterliche ADHS-Belastung sind nicht nur einzeln starke Risikofaktoren für eine ADHS des Nachwuchses, sie interagieren auch durchaus miteinander. Die Befunde eröffnen immerhin die Möglichkeit, gefährdete Kinder frühzeitig zu identifizieren. Warum die Psychopathologie unter den Armen stärker ist, zitieren die Autoren, stellt immer noch „eine der wichtigsten Fragen“ der psychiatrischen Epidemiologie dar.
Rowland AS et al.: Attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD): Interaction between socioeconomic status and parental history of ADHD determines prevalence. J Child Psychol Psychiatry 2017 [Epub 12. Aug.; doi: 10.1111/jcpp.12775]