Darmdysbiose

Gyn-Depesche 6/2022

Adipositas: Mehr B-Vitamine – weniger Komplikationen?

Ein Defizit an B-Vitaminen kann bei Adipositas offenbar Darmdysbiosen und Schwangerschaftskomplikationen fördern.
Folsäure und andere B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle im Ein-Kohlenstoff- Metabolismus. Während der Schwangerschaft tragen sie zu einem gesunden Darmmikrobiom bei, das wiederum wichtig für die Nährstoffversorgung, die maternale Immunmodulation, den Schutz vor systemischer Inflammation und die fetale Gesundheit ist. Einige Darmbakterien synthetisieren selbst B-Vitamine. Sowohl ein beeinträchtigter Ein-Kohlenstoff- Metabolismus als auch eine Darmdysbiose gelten als Risikofaktoren für Komplikationen wie Neuralrohrdefekte, Fehlgeburten und intrauterine Wachstumsrestriktion.
Beide Phänomene fanden sich in Studien bei Adipositas häufiger – vermutlich aufgrund einer stärkeren Verbreitung ungesunder Ernährungsgewohnheiten. Besonders mit Vitamin B12 und Folsäure sind übergewichtige Schwangere häufiger unterversorgt. Eine maternale Darmdysbiose ist darüber hinaus mit langfristigen metabolischen und neurologischen Störungen beim Kind assoziiert. Ein niederländisches Forschungsteam sprach sich daher dafür aus, bei adipösen Schwangeren die B-Vitamin-Level und das Darmmikrobiom zu untersuchen und bei Bedarf durch prä- und probiotische Supplemente zu verbessern. CW
Quelle: Rubini E et al.: Maternal obesity during pregnancy leads to derangements in one-carbon metabolism and the gut microbiota: implications for fetal development and offspring wellbeing. Am J Obstet Gynecol 2022; doi: 10.1016/j.ajog.2022.04.013

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