Details zur Komorbidität

NATUR+PHARMAZIE 1/2013

Affektive Störungen bei Migräne-Patienten

Migräne und bipolare Erkrankung bzw. unipolare Major Depression haben in klinischen und bevölkerungsbasierten Stichproben eine hohe gegenseitige Komorbidität gezeigt. In Kanada untersuchten Psychiater nun an einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe die Prävalenz und die Begleitumstände einzelner akuter affektiver Episoden wie Manie und Depression bei Migräne-Patienten und Kontrollen.

Anhand der Daten der bevölkerunsgbasierten Querschnittserhebung Canadian Community Health Survey 1.2 mit 36 984 Teilnehmern wurden die soziodemographischen und klinischen Merkmale von Migräne-Patienten erhoben und akute affektive Episoden erfasst. Im Einzelnen ging es um die Lebenszeitkomorbidität und Prävalenz manischer Episoden, depressiver Episoden und Episoden mit manischen und depressiven Symptomen. Verglichen wurden die Resultate mit einer Kontrollgruppe von Migräne-Patienten, die niemals eine affektive Episode erlebt hatten.

Komorbide affektive Störungen verschiedenen Typs und in unterschiedlichen Kombinationen gingen bei den Migräne-Patienten mit einem geringeren sozioökonomischen Status und einem lebensgeschichtlich frühen Beginn der affektiven Störung einher. Zudem lagen bei den Betroffenen eine stärkere Angst und größere Suizidalität vor, es wurden auch mehr psychiatrische Ressourcen in Anspruch genommen.

Die auf Alter, Geschlecht und Bildungsstatus kontrollierte logistische Regressionsanalyse ergab gegenüber den Kontrollen bei Vorliegen einer manischer Akutepisode eine doppelt so hohe Lebenszeitprävalenz an Migräne (adjustierte Odds Ratio: 2,0 (95%-KI: 1,4-2,8). Bei ausschließlich depressiven Episoden war sie mit einer OR von 1,9 (95%-KI: 1,6-2,1) nahezu gleich stark erhöht. Bei Patienten mit manischen und depressiven Episoden lag sie dagegen mit einer OR von 3,0 (95%-KI 2,3-3,9) beim Dreifachen. Bei Letzteren fiel gegenüber den Patienten mit manischen und depressiven Episoden allein auch die Erhöhung des Migräne-Risikos mit 50% bzw. 80% (OR: 1,5 bzw. 1,8) jeweils sehr deutlich aus.

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