Wenn Fett zum Problem wird ...

NATUR+PHARMAZIE 3/2005

Artischocke zur Regulierung des Lipidstoffwechsels

Effekte von Artischockenextrakten konnten in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Der Pflanzenauszug hat positive Wirkungen u.a. bei dyspeptischen Beschwerden, erhöhtem Cholesterinspiegel und unterstützt die körpereigene Entgiftung.

Dyspeptische Beschwerden wie Oberbauchschmerzen, Völlegefühl und Blä-hungen können u.a. bei unphysiologischer Fettausscheidung (vermehrte fäkale Elimination überschüssiger Fette) und bei Erkrankungen von Gallenblase oder Leber auftreten. Die choleretische Wirkung von Artischocken-Extrakt (Cynara scolymus L.) verbessert die Fettverdauung deutlich, außerdem wird die Peristaltik angeregt. Zu hohe Cholesterinwerte führen zu Ablagerungen an den Innenwänden der Blutgefäße, es kommt zur Arteriosklerose. Die Langzeitanwendung eines hochdosierten Artischockenpräparates kann zur Senkung der krankhaft erhöhten Cholesterinwerte beitragen. Dies belegt auch eine Untersuchung mit 54 Personen, die bisher keine lipidsenkende Therapie erhalten hatten. Sie wurden 24 Tage lang mit einem standardisierten Artischocken-Präparat bzw. mit Plazebo behandelt. Ergebnis: Die durchschnittliche Cholesterinsenkung betrug 16,8% unter Verum vs. 10% unter Plazebo (statistisch signifikant). Die zusätzliche Gabe von Ballaststoffen verstärkte diesen Effekt. In der Verumgruppe konnte darüber hinaus der LDL/HDL-Quotient gesenkt werden, während er in der Plazebogruppe leicht anstieg. Außerdem hat Artischocke hepaprotektive (wahrscheinlich durch Luteolin vermittelt) und antioxidative Wirkungen. Wirksame Artischockenblätter-Extrakte sollten einen hochdosierten Gehalt an Caffeoylchinasäuren, Flavonoiden und Sesquiterpenlactonen aufweisen, was durch standardisierte Anbaubedingungen, erschöpfende Extraktion und schonende Trocknung erreicht werden kann. (HM)

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