Metapneumovirus HMPV

NATUR+PHARMAZIE 10-11/2014

Atemwegserkrankungen in verschiedenen Erscheinungsformen

Noch nicht sehr lange kennt man das humane Metapneumovirus (HMPV). Es verursacht Atemwegserkrankungen in verschiedenen Erscheinungsformen.

Im Alter von fünf Jahren haben fast alle Kinder eine HMPV-Infektion bereits durchgemacht. Bei ihnen verläuft die Erkrankung ähnlich wie bei einer Infektion mit RSV (respiratory syncytial virus). Wenn man sich erst als Erwachsener ansteckt, kommt es zu einer Influenza-ähnlichen Erkrankung oder zu einer Art „Erkältung“. Besonders schwere Verläufe kommen bei sehr kleinen Kindern, älteren Patienten und Immunsupprimierten vor. Mittels Genotypisierung wurden die beiden HMPV-Subgruppen A und B differenziert. Inzwischen wird weiter differenziert in die Typen A1, A2, B1 und B2 sowie die Sub-Cluster A2a und A2b. Das Verhalten der Typen über mehrere Saisonen hinweg untersuchte man in Berlin. Bei Kindern unter vier Jahren fand man HMPV in 11,9%. Die häufigste klinische Manifestation bestand in Husten, Bronchitis, Fieber mit Schüttelfrost und Pneumonie. Zwei Drittel der positiven Tests entfielen auf die Monate Februar und März. Molekulare Analysen ergaben ein komplexes Muster. Die genetische Evolution scheint bei HMPV langsam abzulaufen – ein wichtiger Gesichtspunkt im Hinblick auf die Entwicklung von Vakzinen. AL

Quelle:

Reiche J et al.: Human metapneumovirus in-sights from a ten-year molecular and epdidemiological analysis in Germany. PLoS One 5;9(2):e88342 (Epub)

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