In die Studie eingeschlossen wurden 1252 Mütter und 1225 Väter von mindestens einem Kind, das eine nachgewiesene Lebensmittelallergie aufwies. Man befragte die Eltern nach eigenen bestehenden atopischen Erkrankungen und Allergien und untersuchte sie anschließend per IgE- und Prick-Test. Geprüft wurde dabei auf insgesamt neun typische Lebensmittel- und sechs Umweltallergene (Haustiere, Milben und Schimmel).
Eine Sensibilisierung gegen Erdnüsse, Shrimps, Milch oder Eier kam bei den Eltern allergischer Kinder erwartungsgemäß häufiger vor als in Daten aus der Allgemeinbevölkerung (zu anderen Allergenen lagen keine Daten vor). Verglichen mit der Allgemeinbevölkerung gaben die Eltern der Allergiekinder häufiger eigene Lebensmittelallergien, Asthma, Ekzeme oder Rhinitis an. Die IgE-Spiegel der Mütter und Väter waren allerdings meist nur gering und eine klinische Reaktivität daher sehr unwahrscheinlich (0,65 bis 1,31 kUA/l bzw. 0,73 bis 1,20 kUA/l). Bei weniger als 20% der Elternteile, die eine Allergie gegen Weizen, Fisch, Eier oder Milch angaben, konnte diese tatsächlich per Prick-Test oder IgE-Test bestätigt werden. Selbst bei der Angabe von Erdnussallergien, welche die größte Übereinstimmung mit dem Testresultat zeigte, konnte diese in 50% der Fälle bei den Eltern nicht bestätigt werden.
Möglicherweise waren die Eltern durch die Allergie des Kindes für das Thema übermäßig „sensibilisiert“. Das Allergierisiko eines Kindes sollte man jedenfalls besser an Kinds-Risikofaktoren direkt (wie zum Beispiel Ekzeme im Kleinkindesalter) abschätzen als an der Allergie- Anamnese der Eltern. OH