Bei den Einschränkungen im Alter sprechen Experten von multidimensionalen Beeinträchtigungen in verschiedenen Domänen (biologisch, klinisch, funktional, psychisch, sozial). Zur Erfassung des komplexen Zustandes eignet sich ein Werkzeug wie der Multidimensional Prognostic Index (MPI). Seine Werte korrelieren gut mit dem Mortalitätsrisiko der untersuchten Probanden. Eine italienische Arbeitsgruppe erprobte diesen Index an einer Gruppe von Diabetikern fortgeschrittenen Alters, die mit oralen Antidiabetika behandelt wurden.
Die 1342 Teilnehmer im Alter über 65 (im Mittel 73,3 Jahre) stammten aus 57 Diabeteszentren in Italien. Man sammelte ihre Daten und erhob ihren MPI-Wert. Nach Multivarianzanalyse ergaben sich unabhängige Assoziationen zwischen einem schlechten MPI und höherem Alter, weiblichem Geschlecht, hypoglykämischen Ereignissen und Aufnahme in ein Krankenhaus wegen einer Stoffwechsel-Dekompensation.
Unter den Faktoren, die mit einem schlechten MPI und demzufolge erhöhter Mortalität verbunden sind, sind Hypoglykämien im Prinzip am ehesten vermeidbar. Ärzte sollten bei älteren Menschen mit Diabetes deshalb gerade Unterzuckerungen besonders im Auge haben. Den MPI halten die Autoren für ein gut geeignetes Instrument, um den Zustand von Senioren und ihre Prognose präzise zu erfassen. IA