Antibiotika gegen bakterielle Infektionen

NATUR+PHARMAZIE 7/2002

Bei uns sind viele "ältere" Substanzen noch wirksam

In Deutschland betreffen die häufigsten bakteriellen Infektionen den Harntrakt sowie die oberen und unteren Atemwege. Welche Antibiotika kommen zum Einsatz, was muss beachtet werden?

Für Infektionen des Respirationstrakts werden gemäß den Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften vor allem Aminopenicilline mit und ohne Beta-Laktamaseinhibitoren, Cephalosporine, Makrolide und Chinolone der Klasse IV eingesetzt. Unkomplizierte Harnwegsinfekte, wie sie vor allem bei Frauen häufig vorkommen, sprechen auf Aminopenicilline mit und ohne Beta-Laktamasehemmer, Cephalosporine, Cotrimoxazol, Trimethoprim, Nitrofurantoin oder Chinolone an. Doch dürfen diese Empfehlungen nicht pauschal gesehen werden, da die Resis-tenzsituation einem ständigen Wandel unterworfen ist. Trotzdem gilt für Deutschland: Bei vielen Infektionen sind auch noch die "älteren" Standardsubstanzen wirksam. Ursachen für die Entwicklung und Selektion resistenter Bakterienstämme sind ein inadäquater Gebrauch bzw. eine falsche Indikation, zu niedrige Dosierung und die wiederholte Verordnung eines Präparats aus der gleichen Substanzgruppe oder gar des gleichen Produkts mit einem anderen Handelsnamen. Vor allem aber eine zu kurze Therapiedauer durch mangelnde Compliance führt zu Resis-tenzen. Auf eine ausreichend lange Einnahmezeit sollte daher auch der Apotheker bei der Abgabe des Antibiotikums hinweisen. (bk)

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