Auch bei älteren Menschen, die bereits kognitiv beeinträchtigt oder an Demenz erkrankt sind, werden psychotrope Pharmaka wie Benzodiazepine noch häufig symptomatisch eingesetzt, obwohl sie die Kognition weiter verschlechtern können. Wissenschaftler der Universität Turku, Finnland, untersuchten die Effekte nun in einer Bevölkerungsstichprobe Älterer.
Im finnischen Lieto wurde die Längsschnittstudie mit anfänglich mindestens 65 Jahre alten, meist noch selbstständig lebenden Personen durchgeführt. In zwei Phasen (1990–1991 und 1998–1999) wurde der Einsatz von Psychotropika (Benzodiazepine oder ähnliche Wirkstoffe, Antipsychotika oder Antidepressiva), von Opioiden, anticholinerg wirkenden Medikamenten, Antiepileptika oder Kombinationen der Medikamentenklassen erfasst. Dann wurde das Risiko einer kognitiven Leistungsminderung nach dem MMST ermittelt. 52 kognitiv eingeschränkte Personen mit einem MMST-Wert von 0–23, durchschnittlich 20,0 Punkten (1990– 1991), stellten die Indexfälle dar. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 7,6 Jahre.
In der Gesamtgruppe verschlechterte sich der MMST-Wert um 2,1 auf 17,9 Punkte. Im Durchschnitt wurden von jedem Patienten regelmäßig 2,8 Medikamente eingenommen. Die Einnahme von Benzodiazepinen oder anderen psychotropen Medikamenten stand bei den Patienten ≥ 75 Jahre (58%) mit einem größerem kognitiven Abbau in Verbindung als bei den übrigen, nicht medikamentös Behandelten (MMST-Abnahme: -8,6 vs. -3,3 und -5,9 vs. -2,7 Punkte in Phase I bzw. II; p = 0.015 bzw. 0.002).
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