Die persönliche Schwelle finden

NATUR+PHARMAZIE 3/2013

Beratung von Kunden mit Fruktoseintoleranz

Viele Menschen reagieren auf fruktosehaltige Lebensmittel wie z. B. Obst und Obstprodukte mit Symptomen wie Blähungen, Völlegefühl und Durchfall. Man geht davon aus, dass in westlichen Ländern fast ein Drittel der Bevölkerung betroffen ist. Im Beratungsgespräch sollte bei Menschen, die unter chronischen Magen-Darm-Beschwerden leiden, auch diese Möglichkeit als Ursache in Betracht gezogen werden und ggf. beim Arzt abgeklärt werden. Für eine weitgehende Beschwerdefreiheit ist in der Regel kein völliger Verzicht auf Fruktose in der Nahrung nötig – unterhalb eines individuellen Schwellenwertes wird der Einfachzucker meist toleriert.

Die Bedeutung der intestinalen Fruktose-intoleranz hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Dafür wird die steigende Aufnahme von Fruktose verantwortlich gemacht, die als Süßungsmittel in industriell hergestellten Lebensmitteln enthalten ist. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 30% der Gesamtbevölkerung in westlichen Ländern von intestinaler Fruktoseintoleranz betroffen sind.

Intestinale vs. hereditäre Fruktoseintoleranz

Ursache einer Fruktoseintoleranz ist meist ein gestörter Transport der Fruktose durch die Dünndarmwand. Die Kapazität ist durch einen Defekt am Transportprotein GLUT-5 deutlich vermindert. Es handelt sich demnach um eine Fruktosemalabsorption. Die Erkrankung wird synonym auch als intestinale Fruktoseintoleranz bezeichnet. Davon abzugrenzen ist die hereditäre Fruktoseintoleranz, ein seltener Enzymdefekt, der mit einer Häufigkeit von 1: 20 000 bis 1 : 30 000 auftritt. Aufgrund eines Defektes des Enzyms Aldolase B kann Fruktose-1-Phosphat nicht abgebaut werden und akkumuliert in Leber, Niere und Dünndarm. Betroffene müssen lebenslang eine streng fruktosearme Diät einhalten.

Unspezifische Magen-Darm- Beschwerden

Wird die Fruktose nicht vollständig resorbiert, gelangt sie in den Dickdarm und wird dort bakteriell metabolisiert. Durch den Abbau entstehen Kohlendioxid, Wasserstoff, Methan und kurzkettige Fettsäuren. Die auftretenden Symptome sind vergleichbar mit denen einer Laktoseintoleranz. Bereits Mengen zwischen 25 und 50 g Fruktose führen zu den klassischen Symptomen wie Blähungen, Bauchgeräuschen, Krämpfen, Völlegefühl und/oder Durchfall. Schnell anflutende größere Fruchtzuckermengen (z. B. in Trauben- oder Apfelsaft) wirken bei den meisten Betroffenen abführend. Besonders empfindliche Personen reagieren schon bei kleineren Mengen. Viele Patienten leiden jahrelang unter chronischen Magen-Darm-Beschwerden, ohne dass die Verdachtsdiagnose Fruktosemalabsorption gestellt und geprüft wird.

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