MERS-CoV-Infektion

NATUR+PHARMAZIE 3/2016

Übertragung von COVID auf den Menschen

Im März 2015 trat zuletzt in Deutschland eine MERS-CoV-Infektion auf – der Patient starb. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) können derartige importierte Fälle bei uns jederzeit wieder auftreten. Daher fassen wir hier den aktuellen Kenntnisstand zum „Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus“ zusammen. Aus aktuellem Anlass: Das RKI rechnet nicht mit MERS-Erkrankungen bei in Deutschland Asylsuchenden. Dafür gibt es zwei einfache Gründe ...

Das MERS-Coronavirus wird vom Tier auf den Menschen, aber auch von Mensch zu Mensch übertragen. Bei den in den letzten Jahren beschriebenen Fällen von MERS-Infektionen beim Menschen waren Kamele, genauer gesagt Dromedare (ein Höcker), auf der arabischen Halbinsel die Infektionsquelle. Asylsuchende, die aktuell Deutschland erreichen, kommen aber aus Ländern, in denen MERS gar nicht vorkommt; und auf den typischen Fluchtrouten ebenfalls nicht. Zudem ist die Inkubationszeit mit zwei bis 13 Tagen (im Durchschnitt 5,2 Tage) in der Regel kürzer als die Fluchtdauer.

Mensch und Dromedare als Hauptreservoire

MERS wurde erstmals im Juni 2012 bei einem Patienten aus Saudi Arabien beschrieben. Das zuvor unbekannte Coronavirus (ein einsträngiges RNA-Virus) ähnelte dem SARS-Virus der Epidemie aus 2002-2003. Die genetische Struktur des MERS-CoV ist mittlerweile bekannt, der Rezeptor, über den das Virus in die Zelle eindringt, ist die Dipeptidyl-Peptidase 4 (DPP4). Ohne DPP4 erfolgt keine Infektion. Im Gegensatz zu SARS-CoV kann sich MERS-CoV in unterschiedlichen Spezies vermehren, z. B. Primaten, Kaninchen, Ziegen, Schafe und Pferde. Dennoch, Menschen und Dromedare bilden die „Hauptreservoire“. 100% der Dromedare im Oman weisen Anti-MERS-CoV-Antikörper auf, aber auch 14% der einhöckrigen Tiere auf den kanarischen Inseln.

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