Kontrazeption

NATUR+PHARMAZIE 8-9/2014

Besonderheiten bei Frauen mit Adipositas berücksichtigen

Die Fettsucht nimmt weltweit zu, und mit ihr gehen diverse medizinische Komplikationen bei den betroffenen Frauen einher. Das betrifft auch die Kontrazeption.

Für die Schwangerschaft bedeutet Adipositas ein erhöhtes Risiko hinsichtlich Schwanger- schaftsdiabetes und -hypertonie, Präeklampsie, verlängerter Wehen, häufigerer operative Entbindung und Zunahme von Schulter-Dystokien. Die Fachgesellschaften empfehlen adipösen Frauen dringend, vor einer Schwangerschaft abzunehmen, geben aber keine Hinweise für geeignete Kontrazeptionsmethoden. Bei adipösen Frauen besteht nach den Erfahrungen von US-Gynäkologen eine Tendenz zum Verzicht auf Kontrazeption oder zur Verwendung wenig sicherer Methoden wie beispielsweise Kondome. Andererseits scheinen sie langwirkende Methoden eher aufzugreifen als andere Frauen. Die kombinierte orale Kontrazeption ist bei Adipositas nicht kontraindiziert. Bei ihr scheint das Risiko eines Versagens im Falle von Adipositas aber erhöht zu sein, ohne dass die Gründe dafür bekannt sind. Für langwirkende Kontrazeptionsmethoden wurden keine schlechteren Wirkungsraten als sonst registriert. Bei der Notfall-Kontrazeption ist Ulipristalacetat etwas und Levonorgestrel erheblich weniger wirksam, wenn die Frau adipös ist. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der „normalen“ Kontrazeption. WE

Quelle:

Gurney EP et al.: Obesity and contraception: metabolic changes, risk of thromboembolism, use of emergency contraceptives, and role of bariatric surgery. Minerva Ginecol 65 (2013) 279-288

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