Adipositas

Praxis-Depesche 7/2019

Bewegungsmangel hat schwere Folgen

Fettleibigkeit gepaart mit körperlicher Inaktivität erhöhen bekanntlich das Risiko für die Entwicklung von Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes (T2DM). Eine Studie aus England ging dem Einfluss von körperlicher Aktivität in diesem Zusammenhang genauer nach.
Dazu wurde bei 124 Probanden im Alter von 64 ± 7,1 Jahren (65,3 % Männer) mit T2DM-Risiko der Zusammenhang zwischen Bewegungsaktivität und Körperfettwerten (erhoben mittels MRT) analysiert. Die körperliche Aktivität wurde mithilfe eines Akzelerometers gemessen, wobei < 100 Beschleunigungsimpulse pro Minute (cpm) als körperliche Ruhe und ≥ 1.952cpm als moderate bis intensive körperliche Aktivität (MVPA) eingestuft wurden. Als körperlich aktiv galt eine Person bei mindestens 150 min MVPA pro Woche.
Pro 60 min in körperlicher absoluter Ruhe stieg der Leberfettwert um 1,86 %, das viszerale Fett wuchs um 0,62 l, Unterhautfettgewebe um 1,14 l und das abdominale Fettgewebe um 1,74 l. Mit der Dauer der Ruhephasen nahm die Assoziation weiter zu, wobei die Anzahl der Unterbrechungen dieser körperlich-inaktiven Phasen stark invers mit dem Anstieg der Fettwerte assoziiert war.
Während sich nach Stratifikation für das Aktivitätsniveau die Assoziationen für inaktive Personen noch verstärkten, waren sie für aktive Personen nicht mehr nachweisbar. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Bewegungsmangel vor allem bei körperlicher Inaktivität zu einer Körperfettzunahme beitragen, und schon kleine Bewegungspausen diesen Teufelskreis unterbrechen können. GH
Quelle: Henson J et al.: Sedentary time and MRI-derived measures of adiposity in active versus inactive individuals. Obesity 2018; 26(1): 29-36

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