Demenz vom Alzheimer-Typ
NATUR+PHARMAZIE 7/2011
Bildungsgrad beeinflusst die Kortexdicke
Demographische Merkmale wie Alter bei Erkrankungsbeginn, Geschlecht und Schulbildung stehen bei Patienten mit einer Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) in einem engen Zusammenhang mit den kognitiven Beeinträchtigungen. Inwieweit diese Faktoren auch den Grad und das Verteilungsmuster der kortikalen Atrophie beeinflussen, wurde nun in einer MRT-Studie untersucht.
Praxisfazit
?! Die von Stern et al. (2002) aufgestellte „Cognitive reserve theory“ gehört zu den sog. „aktiven“ Theorien. Diese besagen, dass das Gehirn bei Schädigungen nicht passiv reagiert, sondern versucht, die Schädigungen aktiv zu kompensieren. Stern geht davon aus, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens eine individuell ausgeprägte kognitive – funktionelle – Reserve entwickelt. Erst wenn diese verbraucht ist, manifestieren sich die degenerativen Hirnveränderungen auch klinisch. Faktoren, die die Reserve beeinflussen, umfassen u. a. den sozioökonomischen Status, Bildungsgrad, Berufserfolg sowie das prämorbide soziale und intellektuelle Aktivitätsniveau. Dem entsprechend scheint eine höhere Bildung mit einer niedrigeren Demenzinzidenz einherzugehen.