In die Studie wurden 193 Alzheimer-Patienten und 142 Personen ohne kognitive Beeinträchtigungen (Kontrollgruppe) aufgenommen. Die Effekte der Variablen Geschlecht, Alter bei Erkrankungsbeginn und Schulbildung auf die (per Oberflächen-basierter MRT-Analysen bestimmten) kortikalen Dicken im Gesamthirn wurden mittels linearer Regressionsanalyse ermittelt.
In Übereinstimmung mit den Resultaten früherer Voxel-basierter MRT-Studien zeigten die älteren gegenüber den jüngeren Personen der Kontrollgruppe in den frontalen und temporalen Assoziationskortizes sowie der Insula eine stärkere kortikale Verdünnung. Außerdem war die Atrophie bei Frauen stärker als bei Männern. In der Patientengruppe war ein früher Beginn der Alzheimer-Demenz mit einer Dickeabnahme des Kortex im Parietallappen assoziiert, während ein später Krankheitsbeginn mit einer kortikalen Ausdünnung im medialen Teil des Temporallappens einherging.
Anders als in der Kontrollgruppe wurden unter den Patienten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede beobachtet. Ebenfalls im Gegensatz zu den Befunden bei den Kontrollpersonen wurde die kortikale Dicke bei den DAT-Patienten durch die Schulbildung deutlich beeinflusst: Sie korrelierte signifikant mit der kortikalen Atrophie in den frontalen und temporoparietalen Assoziationskortizes.
Die Befunde deuten darauf hin, dass Alzheimer-Patienten mit einer besseren Schulbildung stärkere Alzheimer-typische pathologische Veränderungen tolerieren, bevor klinische Demenzsymptome auftreten. Dieser „Bildungseffekt“ kann mit der Theorie der kognitiven Reserve erklärt werden (siehe Kasten). GS