Antidementiva-behandelte ältere Patienten

NATUR+PHARMAZIE 12/2012

CAVE: Hoher Psychopharmaka-Konsum – besonders bei den Frauen

Bei Demenz-Patienten, die mit Antidementiva behandelt werden, kann die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln zu Interaktionen und vermehrten Nebenwirkungen führen. In Oslo wurde nun in einer großen bevölkerungsbasierten Studie untersucht, inwieweit Antidemetiva-behandelte Demenzkranke gleichzeitig Psychopharmaka erhalten. Mit so hohen Verordnungszahlen war nicht gerechnet worden.

Ausgewertet wurden die Daten des norwegischen Verordnungsregisters aus dem Zeitraum zwischen Januar 2004 und Juli 2009. Insgesamt 33 816 Personen, die nicht in Heimen lebten, erhielten irgendwann in diesem Zeitraum ein Antidementivum, zu etwa 87% einen Acetylcholinesterase-Hemmer (AChE-Hemmer) und zu 13% den NMDA-Antagonisten Memantine.

Jeweils die Mehrheit der Männer (57,4%) und der Frauen (65,8%) nahmen gleichzeitig ein Psychopharmakon oder psychotropes Medikament ein. Vergleichsweise selten wurden Lithium (0,5%), Antikonvulsiva (4,1%), Parkinson-Medikamente (4,7%) und sedierende Antihistaminika (3,5%) eingesetzt. Die anderen Psychopharmaka-Klassen wurden deutlich häufiger verschrieben: Der Geschlechtervergleich ergab bei den Frauen einen jeweils signifikant höheren „Beikonsum“ von Antidepressiva (35,8% vs. 27,2%), leichten Schlafmitteln (28,8% vs. 23,6%), Benzodiazepinen (25,4% vs. 20,8%) und Opioiden (22,8% vs. 17,4%). Die parallele Einnahme von Antipsychotika war – wider Erwarten – bei beiden Geschlechtern mit jeweils ca. 16% gleich häufig.

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