EULAR 2020
Praxis-Depesche 7-8/2020
Chancen für RA-Patienten mit Komorbiditäten
Der Interleukin-6(IL-6)-Rezeptor-Inhibitor Sarilumab kann bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) eine rasche und langanhaltende Remission erzielen. Darüber hinaus wirkt sich die Therapie günstig auf häufige Begleiterkrankungen aus.
Eine Post-hoc-Analyse der Phase-III-Studien TARGET und MONARCH für Sarilumab im Vergleich zu Placebo (jeweils kombiniert mit einem csDMARD) sowie als Monotherapie vs. Adalimumab zeigte eine Verbesserung des HbA1c-Wertes. „Dieser offenbar substanzspezifische Effekt war sowohl bei Patienten mit Diabetes als auch bei prädiabetischen Patienten zu beobachten“, erklärte Prof. Christof Specker, Essen. Positive Effekte zeigte Sarilumab zudem auf den Lipoprotein(a)(Lp[a])-Spiegel. Auch für Anämie konnte ein Zusammenhang mit erhöhten IL-6-Spiegeln bei der RA nachgewiesen werden: Die Monotherapie mit Sarilumab (200 mg s.c. alle zwei Wochen) führte bei RA-Patienten zu einer stärkeren Erhöhung der Hb-Spiegel in den Wochen 12 und 24 als Adalimumab (40 mg s.c. alle zwei Wochen; mittlere Hb-Level bei Baseline jeweils 13,0 g/dl). Während vor dem Behandlungsbeginn bei 25 % der Patienten eine Anämie festgestellt worden war, waren es in Woche 24 seit Baseline noch 10,9 % im Sarilumab- und 16,2 % im Adalimumab-Arm. „Mit der IL-6-Rezeptor- Inhibition bessern sich außerdem Fatigue, Schmerz und weitere Parameter wie Schlaf, Stimmung und Beweglichkeit,“ so Specker. „Und das ermöglicht Patienten wieder die private und soziale Teilhabe an Arbeitsleben, Kultur, Sport und Familie. Der Patient soll seine Krankheit nicht mehr spüren und in vielen Fällen können wir das heute auch erreichen.“ MW
Quelle: Webkonferenz: „Die Stärke der IL-6-Rezeptor-Inhibitoren durch ...“ Im Rahmen des EULAR-E-Kongresses 2020; 4. Juni 2020
ICD-Codes:
M06.9