Das Anhaften von Krankheitserregern an den Urothelzellen verhindert deren Entfernung oder Abspülung, und ist damit der erste Schritt zur Kolonisierung der Harnblase. Wagenlehner et al. veröffentlichten ihre Studie in der Fachzeitschrift Antibiotics. D-Mannose ist ein Monosaccharid, das nach oraler Einnahme die bakterielle Adhäsion am Urothel hemmen kann. Mehrere klinische Studien haben die Wirksamkeit von D-Mannose in der Prävention wiederkehrender Harnwegsinfekte gezeigt – diese lieferten auch limitierte Evidenz für die Wirksamkeit von D-Mannose in der Akuttherapie. Eine aktuelle prospektive, nicht-interventionelle Studie berichtete bei weiblichen Patientinnen mit akuter Zystitis über gute Erfolgsraten für die Behandlung mit D-Mannose. Die Autor:innen präsentieren in ihrer Veröffentlichung nun Daten aus einer Post-hoc-Analyse, um die Heilungsrate der D-Mannose-Monotherapie mit der von Antibiotika zu vergleichen. Die Autor:innen kommen zu dem Ergebnis, dass bei Patientinnen, die bei akuter, unkomplizierter Cystitis mit D-Mannose als Monotherapie behandelt wurden, sehr gute klinische Heilungsraten erzielt wurden, ähnlich denen bei antibiotischen Behandlungen. Auch die Linderung der Symptome nach 3 Behandlungstagen war vergleichbar zwischen D-Mannose-Monotherapie und Antibiotika.