Moderne Antihistaminika
NATUR+PHARMAZIE 4/2011
Dem Heuschnupfen Einhalt gebieten
Derzeit halten saisonale Allergene, wie Baum- und Gräserpollen, Millionen Menschen in Deutschland in Atem. Wichtige Basismedikamente für alle Patienten mit allergischer Rhinitis sind nicht-sedierende H1-Antihistaminika wie Cetirizin oder Loratadin. Zusätzlich sollten Sie Ihren Heuschnupfenpatienten Tipps mit auf den Weg geben, die dazu beitragen, die Allergenexposition zu verringern und so die Beschwerden zu lindern.
Praxisfazit
Allergische Rhinitis
(1) Typische Symptome
❚ Nase: Niesreiz, Jucken, verstärkte Sekretion, Obstruktion
❚ Auge: Tränen, Juckreiz
❚ Lunge: Luftnot („Etagenwechsel“: 40% der Pollenallergiker entwickeln Asthma!)
❚ Beginn der Symptome nach Allergenkontakt, reversibel spontan und/oder nach Behandlung
(2) Pollenbelastung reduzieren
❚ Pollenflugberichte in Tageszeitungen oder Internet beachten
❚ Feinstaubfilter für den Staubsauger
❚ Im Freien eine Brille tragen
❚ Im Auto die Fenster geschlossen halten, Lüftung aus
❚ Bei starkem Pollenflug auf Anstrengungen im Freien verzichten
❚ Straßenbekleidung nicht im Schlafzimmer ablegen
❚ Haare abends waschen (3) Prophylaxe mit Cromonen
❚ Cromoglicinsäure, Nedocromil: Mastzellenstabilisatoren, verhindern Mediatorfreisetzung
❚ Nur prophylaktisch wirksam, verzögerter Wirkungseintritt, mehrmals täglich lokal anzuwenden, sehr gut verträglich
(4) Moderne orale Antihistaminika
❚ Kompetitiver H1-Antagonismus bessert die Schleimhautsymptome bei allergischer Rhinitis und oralem Allergiesyndrom (gastrointestinale Symptome)
❚ Cetirizin (rezeptfrei), Loratadin (rezeptfrei), Ebastin, Fexofenadin, Levocetiricin, Desloratadin, Mizolastin u. a.
❚ Geringe bis keine Sedierung
❚ Teilweise entzündungshemmend
(5) Nasensprays
❚ Lokale Schleimhautabschwellung mit Dekongestiva, maximal 5 Tage!
❚ Nasale oder okuläre Antihistaminika z. B. Azelastin, Levocabastin