Kalte Luft draußen, Heizungsluft drinnen

NATUR+PHARMAZIE 6/2016

Der Winter strapaziert die Haut

Wie angenehm ist es, nach einem Spaziergang durch kalte Winterluft einen wohlig geheizten Raum zu betreten. Diese schönen Extreme des Winters sind für die Haut allerdings eine starke Belastung. Nicht umsonst klagen viele Menschen in dieser Zeit über spannende oder juckende Haut. Oft ist die Haut zudem gerötet, manchmal sogar rissig. Dies wird umso unangenehmer, je länger die Heizperiode andauert.

Bei winterlichen Temperaturen verliert die oberste Hautschicht an Dicke und die Aktivität der Talgdrüsen lässt nach. Das Hautfett ist weniger geschmeidig und die Talgschicht reißt auf. Dies führt zur Verdunstung der wässrigen Bestandteile des Hydrolipidfilmes. Auf diese Weise sinkt der Wassergehalt der Hornschicht an kalten Tagen messbar ab. Der Trocknungseffekt wird durch die warme Heizungsluft dann noch verstärkt. So liegt es nahe, dass die in den Sommermonaten verwendeten Tages- und Nachtcremes dann oft nicht mehr ausreichen.

Hautpflegepräparate wechseln

Um ein angenehmes Hautgefühl zu erzielen, sind nun gehaltvollere Zubereitungen notwendig. Sie bieten zugleich auch eine Vorbeugung gegen Infektionen und Ekzeme. Als Tagescreme ist eine lipidreiche O/W-Emulsion geeignet und eine W/O-Emulsion zur Nachtpflege. Sie enthalten meist Enzyme, Vitamine, Provitamine und Pflanzenextrakte, die den Zellstoffwechsel anregen sollen. Eine der wirksamsten Substanzen gegen Trockenheit, Spannung, Juckreiz und Schuppung ist Harnstoff. Die regelmäßige Hautpflege mit zwei- bis fünfprozentigen Harnstoffzubereitungen verbessert den Zustand der Haut deutlich und ist sehr gut verträglich. Des Weiteren werden vor allem Substanzen eingesetzt, die – wie Harnstoff – natürlicherweise in der Haut vorkommen: Natürliche Feuchthaltefaktoren (Natural Moisturizing Factor, NMF). Es handelt sich um ein komplexes Gemisch aus Aminosäuren, Milchsäure und Polysacchariden wie Hyaluronsäure. Die NMF binden Wasser auf und in der obersten Hornschicht und machen die Haut geschmeidiger. Vergleichbare Effekte werden auch mit hydroxylierten Fruchtsäuren und Pflanzen-Extrakten wie Aloe vera-Gel sowie Proteinhydrolysaten aus Elastin, Kollagen oder Seide erreicht.
Von Bedeutung für den Feuchtigkeitsgehalt der Haut ist übrigens auch die Flüssigkeitsversorgung des gesamten Organismus. Deswegen sollten die Kunden im Beratungsgespräch daran erinnert werden, ausreichend zu trinken.
Fette Öle wie Avocado-, Mandel- und Olivenöl sowie Jojobawachs oder Sheabutter unterstützen die Talgschicht. Auch Bienen- und Wollwachs können die Hydrolipidschicht der Haut ergänzen.

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