Anorexia nervosa

NATUR+PHARMAZIE 6-7/2014

Die Knochenverluste sind beunruhigend

Die Anorexia nervosa betrifft 0,5 bis 1% der Frauen in industrialisierten Ländern. Neben dem psychiatrischen Aspekt hat die Krankheit auch metabolische und endokrine Konsequenzen, die sich u. a. auf das Skelett auswirken.

Betroffen sind meist junge Frauen, in einer Zeit, in der der Knochenvorrat für das Leben aufgebaut werden soll. Bei Anorexia nervosa sind niedrige Knochenmasse und dicke Folge nutritiver Defizite und Hormonstörungen wie Hypogonadismus etc. Endokrine Ursachen hat auch die postmenopausale Osteoporose; dabei kommt es zu einem Überwiegen der Knochenresorption gegenüber dem Aufbau. Die unterschiedlichen Ätiologien der beiden Formen von Knochenverlust sollten auch zu Un- terschieden in der Feinstruktur der Knochen führen. Das überprüfte man in Zürich mit Hilfe der dreidi- mensionalen hochauflösenden Computertomographie. Teilnehmer waren 36 Frauen mit einer Anorexia nervosa im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, 83 Frauen in der späten Postmenopause und 30 junge, gesunde Frauen. Ergebnis: Bei Anorexia nervosa waren die gesamte kortikale-trabekuläre Knochendichte, die absolute Dicke kortikalen Knochens und die absolute Zahl von Trabekeln pro Flächeneinheit signifikant geringer als bei gesunden Frauen. Die Trabekelzahl war bei Anorexia nervosa und in der Postmenopause ähnlich niedrig. Bei Frauen mit Essstörungen waren die Kom- pakta-Dicke vergleichbar mit der von Kontrollen. Hingegen war die innere Struktur des Knochens ebenso schlecht wie bei Frauen mit postmeno- pausaler Osteoporose – ein beunruhigender Be- fund. IA

Quelle:

Milos G et al.: Are patterns of bose loss in anorexic and postmenopausal women similar? Preliminary results using high resolution peripheral computed tomography. Bone 58 (2013) 146-150

ICD-Codes: M81.

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