Auch die Mundhöhle leidet unter den Folgen eines krankhaft erhöhten Blutzuckerspiegels. So können Veränderungen der Speichelzusammensetzung und -flussrate sowie vermehrte Schleimhautläsionen den Geschmack beeinträchtigen und Mundtrockenheit hervorrufen. Darüber hinaus steigt das Risiko für Schäden an Zähnen und Zahnfleisch.
Um zu untersuchen, wie es um die Zahngesundheit bei Diabetes-Patient:innen bestellt ist, haben die Studienautor:innen Daten des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) aus den Jahren 2015 bis 2016 sowie 2017 bis 2018 analysiert. Dabei handelt es sich um eine repräsentative, kontinuierliche Querschnittserhebung der US-amerikanischen Bevölkerung.
Eingeschlossen wurden 10.249 Erwachsene ab einem Alter von 20 Jahren, die eine zahnärztliche Untersuchung abgeschlossen und ihren Diabetes-Status angegeben hatten. Nach eigenen Angaben litten 1.562 der Teilnehmenden unter Diabetes mellitus. Im Vergleich zu Proband:innen ohne Diabetes hatten sie ein 1,49-fach höheres Risiko, eine koronale Karies und ein 1,46-fach höheres Risiko, eine Wurzelkaries zu entwickeln. Auch die Wahrscheinlichkeit, ein vollständiges Gebiss zu haben, war bei den Patient:innen mit Diabetes um 32 % niedriger als bei Stoffwechselgesunden. Zudem fehlten ihnen durchschnittlich mehr Zähne. Die Studienautor:innen sprechen sich daher dafür aus, die Mundgesundheit von Diabetes-Patient:innen in einem multidisziplinären Team aus Mediziner:innen verschiedener Fachrichtungen und Zahnmediziner:innen proaktiv anzugehen.