Was früher „ärgern“ oder „fertigmachen“ hieß, nennen Jugendliche heutzutage „mobben“ oder „dissen“. Das Phänomen, dass Jugendliche – in der Gruppe auftretend – einen Einzelnen verächtlich behandeln, ist nicht neu. Jetzt wurde in England untersucht, unter welchen Auswirkungen die Betroffenen später leiden.
6719 18-Jährige wurden in die Studie eingeschlossen. Sie wurden dazu befragt, inwieweit sie im Alter von 13 Jahren Opfer von Gruppenmobbing waren. Zudem stellte man fest, ob zum Zeitpunkt der Untersuchung eine Depression vorlag. Man verwendete Fragen wie: Wurden Ihnen Dinge weggenommen? Wurden Sie erpresst? Wurden Sie geschlagen oder gehänselt? Wurden Lügen über Sie verbreitet?
683 Befragte gaben an, früher häufig gemobbt worden zu sein. 14,8% von ihnen zeigten mit 18 Jahren eine Depression. Von 1446 gelegentlich Geärgerten waren 7,1% depressiv, von 1769 ohne jegliche negative Erfahrung wiesen nur 5,5% depressive Symptome auf. Die Wahrscheinlichkeit einer Depression war im Vergleich zur nie gemobbten Gruppe bei den häufig Schikanierten mehr als verdoppelt.
Nicht ausschließen kann man, dass eine bereits bestehende Depressionsneigung Jugendliche zu bevorzugten Opfern von Gruppenanfeindungen macht. CB