Prävention ist Trumpf
NATUR+PHARMAZIE 1/2014
Doppelt gefährlich: Influenza mit bakterieller Koinfektion
Einen Überblick über diese Grippe-Komplikation geben zwei Forscher des National Institute of Allergy and Infectious Diseases der USA. Sie schildern dabei den Fall eines 58-jährigen Ex-Rauchers, der innerhalb von 24 Stunden nach Klinkeinweisung an Sepsis bei Influenza und Infektion mit MRSA verstirbt.
Praxisfazit
Zeitverlauf Influenza und Koinfektion
Typischerweise setzten die Symptome bei gesunden Erwachsenen, die im Versuch In- fluenzaviren ausgesetzt waren, innerhalb von 24 h nach der Infektion ein. Der Gipfel der Virusstreuung korreliert mit dem der Schwere der Symptome zwei bis drei Tage nach der Infektion.
Bei 683 Erwachsenen, die im Jahr 2009 auf 35 Intensivstationen in den USA behandelt wurden, wiesen 207 klinische Zeichen von Koinfektion auf (laut Definition Vermerk über mutmaßliche bakterielle Pneumonie in der Krankenakte oder positive Blutkultur in den ersten 72 h auf der Intensivstation). Im Mittel waren bei ihrer Klinikeinweisung 5,2 Tage seit dem Symptombeginn vergangen. Geht man von einer Zeit ohne Symptome von 24 h aus, kam es im Schnitt innerhalb der ersten 6,2 Tage zur Koinfektion. Dies spricht dafür, dass es hauptsächlich wäh- rend hoher Virusstreuung zur Koinfektion kommt, diese aber auch gleichzeitig mit der Grippeinfektion oder kurz danach stattfin- den kann.