Bei einer Antibotikatherapie kann es aufgrund eines gestörten Gleichgewichts der Darmflora zu einer Überwucherung durch pathogene Keime kommen. Dadurch werden Ballaststoffe unvollständig abgebaut und zu wenige kurzkettige Fett-säuren gebildet.
Bei rund 20 bis 30% der Patienten, die mit Antibiotika behandelt werden, tritt eine Antibiotika-assoziierte Diarrhö (AAD) auf. Sie setzt meistens zwei bis acht Tage nach Beginn der Therapie ein, kann aber auch noch bis zu drei Wochen nach Absetzen des Antibiotikums auftreten. In der Regel verläuft die AAD harmlos. Gelegentlich kann es jedoch zu einer pseudomembranösen Kolitis kommen.
Eine sinnvolle Prophylaxe der AAD, vor allem für Risikopatienten wie Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen, ist mit Saccharomyces boulardii möglich. Die enterotoxischen E. coli werden irreversibel an diese medizinischen Hefezellen gebunden und mit der Verdauung aus dem Darm ausgeschieden. Die Bindung der pathogenen Keime an die Darmwand wird verhindert, der Pathomechanismus vieler Diarrhöen wird dadurch unterbrochen. Die unter Antibiotika-Gabe reduzierte Bildung kurzkettiger Fettsäuren wird wieder erhöht. Zusätzlich inaktiviert Saccharomoyces boulardii die auf den Darmzellen sitzenden Rezeptoren für das Clostridium difficile Toxin A.
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