Prospektive Studie

NATUR+PHARMAZIE 10/2004

Ein Plausch am Gartenzaun für die Koronarien?

Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen dem Grad der "social participation", der sozialen Einbindung, und dem Risiko, an KHK zu erkranken beschäftigte schwedische Autoron.

Von 1990 bis 1991 wurden 6861 Personen (35- bis 74-jährig) im Rahmen des Swedish Annual Level-of-Living Survey in einem etwa einstündigen Interview zu ihren Lebens- und Rauchgewohnheiten befragt. Ausgeschlossen waren Personen mit KHK-bedingten registrierten Ereignissen (seit 1986). Die Morbidität (Krankenhaus-Einweisung) und Mortalität an KHK wurde bis Ende 2000 verfolgt. Aus 18 in der Umfrage erhobenen Variablen wurde ein Index der sozialen Einbindung konstruiert. Mit unterschiedlicher Gewichtung wurden dabei u. a. die Antworten auf Fragen zu Gesprächen unter Nachbarn im Wohngebiet, Restaurant-, Kino-, und Konzertbesuchen einbezogen sowie Angaben zur Teilnahme an Gottesdiensten, Mitgliedschaft in Sportvereinen und politischen Parteien. Auch nach dem Wissen im Umgang mit Behörden wurde gefragt. Eine Analyse, bei der zudem Ausbildung, Wohnsitutation (Mieter oder Eigentümer) und Raucherstatus einbezogen waren, ergab ein um fast 70% erhöhtes KHK-Risiko für Personen mit geringer sozialer Einbindung. Mögliche Erklärungen hierfür stellen vermehrter psychosozialer Stress, höhere Kriminalität in bestimmten Gegenden, unterschiedliches Gesundheitsverhalten und schlechterer Zugang zu gesundheitsrelevanten Einrichtungen dar. (SN)

Quelle: Sundquist, K: Social participation and coronary heart disease: a follow-up study of 6900 women and men in Sweden, Zeitschrift: SOCIAL SCIENCE AND MEDICINE, Ausgabe 58 (2004), Seiten: 615-622

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