Kardiovaskuläres Risiko

NATUR+PHARMAZIE 5/2017

Entzündungsmarker durch Tai Chi gesenkt

Frauen haben allgemein ein höheres kardiovaskuläres Risiko als Männer. Neben Arteriosklerose tragen verschiedene physische und psychische Faktoren dazu bei. Stress, Erschöpfung und einige weitere Risikofaktoren lassen sich einer aktuellen Studie zufolge durch Tai Chi reduzieren.

Tai Chi ist eine fernöstliche Trainingsform, die durch eine Kombination von Atem-, Bewegungs- und Meditationstechniken zu mehr Beweglichkeit, Ruhe und Achtsamkeit verhelfen soll. Dass dies tatsächlich funktioniert, zeigten die Daten einer aktuellen Studie aus den USA.
Eingeschlossen waren 63 Frauen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko (im Schnitt BMI 32 kg/m², Taillenumfang 101 cm). In Kleingruppen besuchten die Frauen über acht Wochen einmal wöchentlich eine angeleitete Tai-Chi-Stunde. An den übrigen Wochentagen sollten sie 15 Minuten lang zu Hause üben.
Direkt nach dem achtwöchigen Tai-Chi- Programm hatten sich bestehende Erschöpfungs- Symptome bei den Frauen signifikant verbessert. Auch der G-CSF-Spiegel (granulocyte- colony stimulating factor) war nach der Intervention geringer und blieb es auch zwei Monate danach. Zwei Monate nach der Intervention wiesen die Frauen außerdem signifikante Reduktionen in verschiedenen Entzündungsparametern auf, darunter Interleukin 4 und 8 sowie Tumor-Nekrose- Faktor und Interferon-g. Die Körpermaße, Insulinresistenz, Hypertonie und das Lipidprofil änderten sich dagegen nicht signifikant.
Wahrscheinlich hilft das Tai-Chi-Training, Stress abzubauen und in schwierigen Situationen gelassener zu reagieren. Die innere Ruhe könnte sich wiederum positiv auf die Entzündungsparameter und den Erschöpfungszustand auswirken. OH
Quelle:

Robins JL et al.: The effects of Tai Chi on ... Am J Health Promot 2016; 30(8): 613-22

ICD-Codes: I25.0

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