Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

NATUR+PHARMAZIE 7/2000

Erfolgreiche Therapie mit Probiotika

Studien belegen die Wirksamkeit von Probiotika bei der Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Aber auch zur Vorbeugung, bzw. Behandlung von Antibiotika-assoziierter Diarrhö kann der Einsatz von Probiotika sinnvoll sein.

Für die Pathogenese chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen haben Toleranzverlust gegenüber der eigenen Darmflora sowie eine gestörte Barrierefunktion des Epithels wesentliche Bedeutung. Zwei aktuelle Studien konnten nachweisen, dass mit E. coli Stamm Nissle 1917 oral bzw. Mesalazin eine vergleichbar gute Remissionserhaltung der Colitis ulcerosa erzielt werden kann. Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wird die mindestens dreimonatige Anwendung von Probiotika empfohlen. Eine weitere mögliche Indikation für Probiotika sind antibiotika-assoziierte Diarrhöen. Sowohl nach oraler als auch intravenöser Applikation von Antibiotika werden häufig Diarrhöen durch Störung der physiologischen Darmflora beobachtet. Candida albicans oder Multiresistenzen von Bakterien können dann vermehrt auftreten. Durch die orale Gabe von apathogenen E. coli Stamm Nissle 1917 lassen sich die Darmflora regulieren und die Vermehrung pathogener Keime verhindern. Nach Expertenansicht ist die Gabe von Probiotika insbesondere bei allen Patienten mit langfristiger Antibiotika-Therapie sowie mit Antibiotika-assoziierter Diarrhö in der Anamnese eine sinnvolle Therapiemaßnahme. (EJW)

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