Bipolar-Verlauf über 30 Jahre

NATUR+PHARMAZIE 3/2013

Erhöhte Suizidalität unter Antikonvulsiva?

Im Jahre 2009 warnte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) vor einer erhöhten Suizidalität unter Antikonvulsiva-Behandlung. Psychiater aus New York untersuchten in einer prospektiven Studie über bis zu 30 Jahre, ob dies auf die drei bei bipolarer Erkrankung als Phasenprophylaktika eingesetzten Antikonvulsiva Carbamazepin, Lamotrigin und Valproat zutrifft.

In die prospektive Collaborative Depression Study eingeschlossen waren 199 Patienten (61,3% Frauen) mit bipolarer Erkrankung, die in fünf universitären US-Einrichtungen von 1978 bis 2009 über median 24 Jahre behandelt wurden. Verglichen wurden nicht Personengruppen, sondern insgesamt 1077 Zeitabschnitte: In 216 Intervallen waren die Studienteilnehmer gegenüber Carbamazepin (53,3%), Lamotrigin (11,1%) oder Valproat (46,8%) exponiert, in 861 Intervallen hatten sie keine Antikonvulsiva (und auch keine Antidepressiva oder Lithium) erhalten.

Entgegen der Studienhypothese einer erhöhten Suizidalität unterschieden sich die nichtadjustierten Raten suizidalen Verhaltens mit 5,1% vs. 6,3% zwischen Expositions- und Nicht-Expositionsphasen nicht signifikant. Dies betraf sowohl versuchte Suizide (4,2% vs. 6,1%) als auch vollendete Suizide (0,9% vs. 0,1%). Die Raten suizidalen Verhaltens betrugen 3,5% unter Carbamazepin (4/113), 12,5% unter Lamotrigin (3/24) und 5,0% unter Valproat (4/101).

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