Polysomnographie-Studie

NATUR+PHARMAZIE 4/2010

Ernste Schlafprobleme bei ADHS-Kindern

In Studien haben sich Zusammenhänge zwischen Schlafstörungen und ADHS-Symp­tomen gezeigt. Nun wurden polysomnographisch untersuchte ADHS-Kinder mit Gesunden verglichen. Wie häufig sind echte Schlafstörungen und welcher Art sind sie?

Retrospektiv ausgewertet wurden die Polysomnographie-Daten von 33 Kindern (drei bis 16 Jahre), die über verschiedene Schlafprobleme geklagt hatten. Knapp die Hälfte (48%) wurde mit ADHS-Medikamenten behandelt.

21 Teilnehmer (64%) wiesen eine nächtliche Atemstörung auf. Bei acht Patienten (24%) wurde ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom festgestellt, zehn Kinder (30%) zeigten periodische Beinbewegungen im Schlaf. Bei acht Patienten (24%) lag ein Upper airway resistance syndrome vor, und fünf Teilnehmer (15%) litten unter einer obstruktiven Hypoventilation.

In der ADHS-Gruppe wurden insgesamt deutlich mehr polysomnographische Abweichungen gefunden als bei den Kontrollen, u. a. signifikant geringere Schlafeffizienz, deutlich höherer Arousal- und Apnoe-/Hypopnoe-Index, längere nächtliche Wachzeiten, stärkere Sauerstoff-Entsättigung des Blutes und vermehrtes Schnarchen.

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Praxisfazit
?! 25 bis 50% der pädiatrischen ADHS-Patienten leiden unter Schlafproblemen, bei gesunden Kindern sind es nur ca. 7%. Bei den ADHS-Kindern mit Schlafproblemen wurde eine hohe Prävalenz objektivierbarer schlafbezogener Atemstörungen bestätigt. Periodische Beinbewegungen im Schlaf, die die Schlaftiefe verringern und den Schlaf fragmentieren, sowie die Sauerstoff-Entsättigungen könnten maßgeblich zur ADHS-Tagessymptomatik und kognitiven Einschränkungen beitragen.

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