Onkologie

NATUR+PHARMAZIE 2/2020

Fäkale Gallensäure aufgrund tierischer Produkte und Fette erhöht Darmkrebsrisiko

Gallensäuren spielen eine aktive Rolle im Fettstoffwechsel. Bei fettreichen Diäten können erhöhte Konzentrationen von fäkalen Gallensäuren mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs zusammenhängen. Eine Forschergruppe, der auch der bekannte Naturheilkundler Prof. Dr. Andreas Michalsen angehörte, untersuchte und verglich nun die Konzentrationen von Stuhl- und Serumgallensäuren bei 36 sich rein pflanzlich und 36 sich omnivor ernährenden Personen.
In den entwickelten Ländern kann man einen zunehmenden Trend zu pflanzenbasierter Ernährung erkennen. Eine Meta-Analyse zeigte, dass diese vegane Ernährung mit einem allgemein verringerten Krebsrisiko verbunden ist. Die kolorektalen Karzinome (KRK) gehören zu den häufigsten Krebsarten und die Inzidenz in der westlichen Welt steigt. KRK ist stark assoziiert mit dem Essen von Fleisch, während die Aufnahme von Ballaststoffen negativ korreliert.
Die Studienergebnisse zeigten: Veganer hatten eine höhere Ballaststoffaufnahme und eine geringere Fettaufnahme als Omnivore. Serum-, Primär- und Glycin- konjugierte Gallensäuren waren bei Veganern höher als bei Allesessern. Alle fäkalen Gallensäuren waren bei Veganern im Vergleich zu Allesessern signifikant niedriger. Eine vegane Ernährung, die wenig Fett und viel Ballaststoffe enthält, könnte zur Senkung der Gallensäurekonzentration im Stuhl führen; sie kann daher eine schützende Rolle bei der Entwicklung von KRK spielen. Aufgrund ihrer Rolle bei der Stoffwechselregulation dürften Gallensäuren nicht nur für die Entwicklung der KRK relevant sein, sondern auch für Stoffwechselerkrankungen wie Dyslipidämie oder Typ-2-Diabetes.
Quelle: Trefflich et al. : Verbindungen zwischen Ernährungsgewohnheiten und Gallen-Säuren - Ergebnisse einer Querschnittsstudie an Veganern und Omnivoren. 2020. Nutrients 12, 47; doi:10.3390/nu12010047

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