Thermotoleranz

Praxis-Depesche 7/2019

Frauen empfindlicher gegenüber Wärme

Eine Untersuchung der Thermotoleranz mit 213 gesunden Probanden zeigt: In Sachen Kälte- und Hitzeempfindlichkeit reagieren Frauen anders als Männer.
Mithilfe eines neurosensorischen Analysegerätes wurden die Probanden auf sechs Parameter der thermalen quantitativen Sinnensprüfung (QS) untersucht: Kälteund Wärmeerkennungsschwelle (CDT bzw. HDT), Kälte- und Hitzeschmerzgrenze (CPT bzw. HPT) sowie Kälte- und Hitzeschmerztoleranz (CPTol bzw. HPTol).
Während sich für die Kältetoleranz kein Unterschied zwischen Männern und Frauen ergab, ergaben sich für die Schmerzgrenze für Hitze und die Hitzetoleranz bei Männern signifikant höhere Werte als bei Frauen (p = 0,001). Dabei wurde von beiden Geschlechtern das Schmerzempfinden an den jeweiligen Toleranzgrenzen als moderat eingestuft, jedoch mit einer höheren Einstufung für die Hitze- als für die Kältetoleranz.
Die Studie zeigt somit, dass die thermale Schmerztoleranz geschlechtsabhängig ist und die Bewertung für Kälte- und Hitzeschmerz stark korrelieren. Die Erkenntnisse stellen eine wertvolle Grundlage für Untersuchungen von Schmerzanomalien und Neuropathien dar. GH
Quelle: Lue YJ et al.: Thermal pain tolerance and pain rating in normal subjects: gender and age effects. Eur J Pain 2018; 22(6): 1035-42

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