Bei schwerer Neurodermitis

NATUR+PHARMAZIE 4/2000

Gegen Windpocken impfen

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt für Kinder mit schwerer Neurodermitis zusätzlich zu den üblichen Kinderimpfungen eine Impfung gegen Windpocken.

Millionen Menschen leiden in Deutschland am atopischen Ekzem. Neurodermitische Haut ist schädigenden Einflüssen viel stärker ausgeliefert als normale Haut. Ihr Säureschutzmantel ist weniger ausgeprägt, die Haut trocken. Außerdem können akute Entzündungen (Ekzeme) die Haut anfälliger für Krankheitskeime wie das Varizellen-Zoster-Virus machen. Auch für andere Kinder, Jugendliche und Erwachsene kann eine Impfung gegen Windpocken sehr wichtig - teilweise lebenswichtig - sein. An erster Stelle stehen hier leukämiekranke Kinder, die noch nicht an Windpocken erkrankt waren. Etwa die Hälfte dieser Kinder, die sich mit Windpocken anstecken, stirbt daran. Auch wenn das Immunsystem aus anderen Gründen beeinträchtigt ist (z. B. wegen Immunsuppression nach einer Or-gantransplantation), sollen ungeschützte Patienten vorsorglich geimpft werden. Schließlich können auch Infektionen von ungeschützten Schwangeren sehr gefährlich für das Ungeborene sein. Es drohen Missbildungen oder Fehlgeburten. Frauen mit Kinderwunsch sollten daher vor Eintritt einer Schwangerschaft unbedingt klären, ob sie schon die Windpocken durchgemacht haben. (th/RS)

Quelle: RKI: , Zeitschrift: EPIDEMIOLOGICAL BULLETIN, Ausgabe 2 (2000), Seiten: 15

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