Schwangerschaftsdiabetes

Gyn-Depesche 5/2018

Guter Lebensstil ist gut, aber ...

In den letzten Jahren haben Übergewicht und Adipositas bei Frauen stark zugenommen und in der Folge auch die Häufigkeit eines Schwangerschaftsdiabetes (GDM). Diese Störungen haben kurz- und langfristige Auswirkungen für Mutter und Kind, wie die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes.

Es gibt genetische Dispositionen für diese Fehlentwicklungen, aber eine „gewichtige“ Rolle spielen exogene Faktoren, vor allem Ernährung und Bewegung. Der präventive Effekt von Lifestyle-Interventionen ist erwiesen. Ihr Nutzen während einer Schwangerschaft wurde unterschiedlich beurteilt.
Eine Arbeitsgruppe publizierte nun Daten eines Kollektivs von 228 Frauen mit einem BMI von 30 kg/m2 oder höher oder einem früheren GDM oder beidem, die vor der Gravidität mit der Umstellung begannen. Die „Verum“-Patientinnen wurden von einer geschulten Schwester alle drei Monate individuell zur Lebensführung belehrt; dazu kam eine Gruppensitzung mit einem Diätberater.
Im Laufe von zwölf Monaten wurden 72 bzw. 71 der Frauen schwanger. Von denen, die für die abschließende Analyse zur Verfügung standen, entwickelten 60% bzw. 54% einen GDM (Unterschied nicht signifikant). Diese Diagnose wurde bei 60% der Frauen schon vor der 20. SSW gestellt – ein ungewöhnlich hoher Anteil. Die Autoren konstatieren, dass in ihrer Studie eine vor der Konzeption beginnende Lebensstil-Intervention nicht den gewünschten Erfolg brachte. Möglichwerweise müssen die entsprechenden Maßnahmen intensiver sein und häufiger „verabreicht“ werden. WE
Quelle:

Rönö K et al.: Prevention of gestational diabetes with ... Int J Womens Health 2018; 10: 493-501

ICD-Codes: O24.4

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