„Wenn alle deine Kollegen verstanden haben, was du machst, bist du nicht kreativ“, soll einer von Henry J Heimlichs Lieblingssprüchen gewesen sein. In diesem Sinne narkotisierte er in den 1970er Jahren Hunde und evaluierte ein spezielles Manöver, um Fremdkörper aus der Trachea zu befördern: den festen ruckartigen Druck auf das Abdomen knapp unterhalb des Sternums im Epigastrium. Die Stücke rohen Hamburgerfleisches, die Heimlich mit seinem Handgriff aus den Tracheen der Beagles stoßen konnte, waren für ihn Beweis, dass seine Methode funktionierte. Er publizierte die Ergebnisse 1974, und es entspann sich eine rege Diskussion über „Rückenklopfen versus Heimlich-Handgriff“ bei Erstickungsgefahr.
1976 übernahm das Amerikanische Rote Kreuz die Empfehlung Heimlichs, für diejenigen Fälle, in denen das Rückenklopfen keinen Erfolg zeigte. Viele andere Experten argumentierten allerdings, dass Klopfen den Fremdkörper erst recht in die Tiefen der Trachea befördern könne.
Die Reanimations-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfehlen die 5/5-Vorgehensweise: Nach fünf erfolglosen kräftigen Schlägen mit dem Handballen zwischen die Schulterblätter erfolgt das fünfmalige kräftige Pressen der beidhändigen Faust nach innen/oben in den Oberbauch zwischen Nabel und Sternum, während man hinter dem Patienten steht (Heimlich-Manöver). CB