Klimakterische Beschwerden

NATUR+PHARMAZIE 2/2020

Hitzewallungen erhöhen Risiko von Apoplex

Frauen, bei denen die Menopause mit vasomotorischen Symptomen einhergeht, erleiden später häufiger einen Schlaganfall als ihre Altersgenossinnen, die beschwerdefrei durch das Klimakterium kommen. Das fand jetzt eine taiwanesische Arbeitsgruppe heraus.
Aus einer landesweiten Patientendatenbank in Taiwan entnahm man eine zufällige Auswahl von 22.058 Frauen über 45 Jahren, die mehrfach aufgrund von klimakterischen Beschwerden einen Gynäkologen aufgesucht hatten. Verglichen wurden diese mit ebenso vielen Frauen ohne entsprechende Symptome, die der Studiengruppe weitestgehend entsprachen. Patientinnen nach einer Mammakarzinomtherapie, Oophorektomie oder einem früheren Apoplex waren ausgeschlossen. Während der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 8,5 Jahren traten in der Studiengruppe 2.274 Schlaganfälle auf, in der Vergleichsgruppe dagegen nur 1.184. Bezogen auf 1.000 Patientenjahre betrug die Inzidenz 11,17 versus 8,57 Fälle. Das Apoplexrisiko stieg damit nach menopausalen Symptomen um 30 %. Dieser Wert veränderte sich auch durch die Berücksichtigung sämtlicher bekannter Störfaktoren nur unwesentlich.
In Subgruppenanalysen zeigte sich besonders in der Altersgruppe unter 50 Jahren, bei Frauen ohne Komorbiditäten, ohne Hypertonie oder ohne antihypertensive Therapie, ein erhöhtes Risiko. Auch länger anhaltende Symptome waren mit einer höheren Apoplexrate verbunden.
Quelle: Yu C-H et al.: Symptomatic menopausal transition and risk of subsequent stroke. 2019. Peer J; doi: 10.7717/peerj.7964

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