Schwangerschafts-Diabetes

NATUR+PHARMAZIE 9/2001

Ist eine orale Therapie mit Glibenclamid vertretbar?

Bei Schwangerschafts-Diabetes werden Sulfonylharnstoffe kaum eingesetzt, weil man teratogene Wirkungen und Hypoglykämien des Neugeborenen befürchtet. Tierversuche haben jedoch gezeigt, dass neuere Sulfonylharnstoffe die Plazentarschranke kaum passieren. Jetzt wurde in einer Studie Glibenclamid mit Insulin bei Schwangerschafts-Diabetes verglichen.

Zwischen der elften und 33. Schwangerschaftswoche erhielten 404 Frauen mit Schwangerschafts-Diabetes randomisiert entweder Glibenclamid oder Insulin. Die Blutzuckereinstellung gelang mit beiden Substanzen gut: Die durchschnittlichen Blutzuckerwerte betrugen vor bzw. während der Behandlung in der Glibenclamid-Gruppe 114 bzw. 105 mg/dl, in der Insulin-Gruppe 116 bzw. 105 mg/dl. Nur acht mit Glibenclamid eingestellte Frauen (4%) mussten im Studienverlauf mit Insulin behandelt werden. Zwischen der Glibenclamid- und der Insulin-Gruppe fanden sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich kindlicher Komplikationen. Die Insulinspiegel im Nabelschnurblut waren in beiden Gruppen vergleichbar. Glibenclamid war im Nabelschnurblut nicht nachweisbar. (UB)

Quelle: Greene, MF: Oral hypoglycemic drugs for gestiational diabetes, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 343 (2000), Seiten: 1178-1179: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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