Reproduktive Faktoren beeinflussen Krebsrisiko

NATUR+PHARMAZIE 4/2003

Junge Mütter bekommen seltener Brustkrebs

Schon lange ist bekannt, dass sich reproduktive Faktoren auf das spätere Risiko einer Brustkrebserkrankung auswirken. Das unterstreichen auch diese Daten.

Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie über Krebsrisikofaktoren wurden fast 100000 Frauen zu Menarche, Schwangerschaften und Spontanaborten befragt. Darunter befanden sich 1718 Patientinnen, die prä- oder postmenopausal an einem Mammakarzinom erkrankt waren. Erneut bestätigte sich, dass das Alter bei der Menarche einen signifikanten Einfluss auf das Krebsrisiko hat. Mit jedem Jahr, das die erste Blutung später einsetzte, sank das Risiko, prämenopausal an Brustkrebs zu erkranken, um 7%; für das postmenopausale Mammakarzinom lag dieser Wert bei 3%. Dagegen stieg mit zunehmendem Alter bei der Geburt des ersten Kindes das Erkrankungsrisiko: bei prämenopausalem Brustkrebs um 4% für jedes Jahr, bei postmenopausalem um 2%. Bei Frauen, die mit über 30 Jahren zum ersten Mal Mutter geworden waren, erhöhte sich das spätere Brustkrebsrisiko auf das 1,63fache (prämenopausal) bzw. 1,35-fache (postmenopausal). Nur für das postmenopausale Mam-makarzinom fand sich ein mit der Zahl der Kinder steigender protektiver Effekt. Spontanaborte hatten keine belegbaren Auswirkungen auf das Krebsrisiko. (UW)

Quelle: Clavel-Chapelon, F: Differential effects of reproductive factors on the risk of pre- and postmenopausal breast cancer. Results from a large cohort of French women, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF CANCER, Ausgabe 86 (2002), Seiten: 723-727

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