Zu den wichtigsten Bestandteilen der Diabetes-Prävention gehört reichlich körperliche Aktivität. Ob sich diese direkt auch auf das kardiovaskuläre Risiko auswirkt, wurde bisher nicht schlüssig belegt. Schwächen von Studien dazu waren u. a., dass das körperliche Training nur nach Selbsteinschätzung beurteilt wurde. Eine Studie mit primär pharmakologischer Fragestellung bot Gelegenheit, den Nutzen einer definierten Verbesserung des Lebensstils (mit Gewichtsreduktion und Messung der Aktivität per Pedometer) präziser zu erfassen. Daran nahmen 9306 Probanden aus 40 Ländern teil, die entweder ein kardiovaskuläres Problem oder mindestens einen zusätzlichen Risikofaktor hatten. Ihre Aktivität wurde anfangs und nach zwölf Monaten bestimmt; nachverfolgt wurden sie über sechs Jahre. Sowohl die Aktivität zu Beginn als auch die nach einem Jahr waren negativ korreliert mit dem Risiko für kardiovaskuläre Zwischenfälle. Dieser Zusammenhang blieb bestehen, wenn Änderungen des BMI oder andere Variablen berücksichtigt wurden. Die Ergebnisse unterstreichen den Nutzen von körperlicher Bewegung (mit den Füßen), und zwar unabhängig vom Ausgangsniveau. Dahinter stecken vermutlich Verbesserungen im Lipidstoffwechsel, Steigerung der Aktivität des tPA (endogene Fibrinolyse) und Abnahme des koronaren Kalziums. WE
Reduzierte Glukosetoleranz
Kardiovaskuläre Prophylaxe mit den Füßen
Wenn der orale Glukosetoleranztest pathologisch ausfällt, kann man mit Modifikationen des Lebensstils die Entwicklung zum manifesten Diabetes aufhalten. Gilt das auch für die kardiovaskulären Diabetes-Spätfolgen?
Yates T et al.: Association between change in daily ambulatory activity and cardiovascular events in people with impaired glucose tolerance NAVIGATOR trial: a cohort analysis. Lancet 383 (2014) 1059-1066