Krankhafter Kaufzwang

NATUR+PHARMAZIE 6/2016

Kaufsucht-Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung bei 4,9%

Für einige ist das Einkaufen eine lästige Notwendigkeit, für andere ist es ein angenehmes Hobby. Im Extremfall kann Einkaufen zur Sucht werden, oft mit dramatischen Folgen.

Die Folgen von zwanghaftem Kaufen sind oft eine hohe Verschuldung, Zahlungsunfähigkeit und manchmal auch Gesetzeskonflikte. Häufig wirkt sich die Sucht auch negativ auf das soziale Umfeld aus und bereitet dem Betroffenen starke Schuldgefühle.
Zur Prävalenz gibt es einer aktuellen Metaanalyse zufolge sehr unterschiedliche Angaben. In die Analyse eingeschlossen waren 40 Studien mit insgesamt rund 32 300 Teilnehmern, meist aus den USA, Deutschland, Frankreich und Ungarn.
Erhoben wurden die Daten teilweise aus der erwachsenen Allgemeinbevölkerung (ca. 10100 Teilnehmer), teilweise aus nicht-repräsentativen Gruppen (z. B. Studenten, Universitätsmitarbeiter oder Besucher von Einkaufszentren). Die gepoolte Analyse der Daten aus der Allgemeinbevölkerung ergab eine Kaufsucht-Prävalenz von 4,9%. Unter den Studenten lag die Prävalenz bei 8,3%. Shopping-Center-Besucher und andere einkaufspezifische Gruppen brachten es auf 16,2%. Die hohe Heterogenität der Schätzwerte führten die Forscher überwiegend auf die Unterschiede im Studiendesign zurück. OH
Quelle:

Maraz A et al.: The prevalence of compulsive buying: a meta-analysis. Addiction 2016; 111: 408-19

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x