Sport in der Schwangerschaft

NATUR+PHARMAZIE 5/2017

Kein Risiko für frühe Geburt

Immer noch wird vielen Schwangeren empfohlen, sich körperlich zu schonen. Italienische Wissenschaftler konnten nun mithilfe einer systematischen Literaturanalyse belegen, dass ein aerobes Trainingsprogramm keine ungünstigen Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf hat.

Mithilfe verschiedener Literaturdatenbanken wurden neun qualitativ hochwertige, randomisierte klinische Studien identifiziert, die sich mit dem Schwangerschaftsverlauf bei regelmäßiger körperlicher Aktivität der Schwangeren befassten. Die Daten von 2059 normalgewichtigen Frauen mit unkomplizierter Einlingsschwangerschaft gingen in die Metaanalyse ein. Die 1022 Frauen der Sportgruppe (49,6%) absolvierten über einen Zeitraum von zehn Wochen oder bis zur Geburt drei bis vier Mal pro Woche aerobe Trainingseinheiten von je 35 bis 90 Minuten. Diese umfassten beispielsweise tonisierende und gelenkmobilisierende Übungen sowie Wassergymnastik.
Sowohl in der Sport- als auch in der Kontrollgruppe betrug der Anteil der Frühgeburten etwa 4,5%. Bezüglich des Gestationsalters bei Geburt, des durchschnittlichen kindlichen Geburtsgewichts sowie der Häufigkeit eines niedrigen Geburtsgewichts unterschieden sich die beiden Kollektive ebenfalls nicht. Die sportlich aktiven Frauen wurden jedoch signifikant häufiger vaginal und seltener per Sectio entbunden und wiesen ein um etwa 50% bzw. 80% geringeres relatives Risiko für einen Gestationsdiabetes bzw. eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung auf. Fazit: Normalgewichtige Mütter mit unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf sollten zu körperlichem Training ermutigt werden. LO
Quelle:

Di Mascio D et al.: Exercise during pregnancy in normal-weight women and risk of preterm birth... Am J Obstet Gynecol 2016; 215(5): 561-71

ICD-Codes: P07.3

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