Keine Fehl- und Totgeburten durch Ostsee-Fisch

In der Ostsee findet sich eine weit höhere Umweltbelastung mit POCs als in der Nordsee. Es wurde daher die Häufigkeit von Fehl- und Totgeburten von 504 Frauen an der schwedischen Ostküste mit einer Kontrollgruppe von 1090 Frauen an der Westküste verglichen. Alle waren Frauen von Fischern, die etwa doppelt so viel Fisch wie die übrige Bevölkerung verzehren. Polychlorierte Kohlenwasserstoffe reichern sich in der Nahrungskette besonders im Fettgewebe an. Ostseefisch stellt für die Einwohner Schwedens eine der Hauptquellen für die Aufnahme von POCs, z.B. PCB, dar. Die Fischersfrauen an der Ostsee hatten nicht häufiger eine Fehl- oder Totgeburt als die Kontrollgruppe an der Nordsee. Sie wiesen im Gegenteil eine niedrigere Fehlgeburtsrate in der Frühschwangerschaft auf (OR = 0,48). Die Ergebnisse während der Spätschwangerschaft sind aufgrund der geringen Fehl- und Totgeburtenrate nicht so eindeutig. Teilte man die an der Ostsee lebenden Frauen in Gruppen mit hohem oder völlig fehlendem Fischkonsum auf, konnte ebenfalls ein erhöhtes Risiko durch den POC-belasteten Fisch ausgeschlossen werden (OR = 0,62). (Ko)