Analysiert wurden 176 stationäre Aufnahmen von 138 Patienten wegen ausgeprägter Ketoazidose. Davon litten immerhin 30 an Typ-2-Diabetes. Bei 85% aller Aufnahmen spielte das Absetzen der Medikation eine Rolle (69,2% der Typ-2-Diabetiker). Infektionen als mögliche Auslöser fand man bei 21,6% der Typ-1- und bei 48,4% der Typ-2-Patienten. Ein BMI über 27 kg/m2 wurde bei 21% in der Typ-1- und bei 70% in der Typ-2-Gruppe registriert. Obwohl die Azidose in der Typ-1-Gruppe ausgeprägter war (arterieller pH 7,21 vs. 7,27), bedurften die Typ-2-Diabetiker einer längeren Behandlung, bis ihr Urin wieder frei war von Ketokörpern. Standard ist nach wie vor intravenöses Insulin (mit Glukose bei sinkendem Spiegel) sowie Flüssigkeits- und Elektrolytersatz, unabhängig vom Diabetestyp. (EH)
Stoffwechselentgleisung
NATUR+PHARMAZIE 6/2005
Ketoazidose auch bei Typ-2-Diabetikern
Lange Zeit galt die Ketoazidose als typisches Merkmal eines entgleisten Typ-1-Diabetes. Das scheint mittlerweile nicht mehr zuzutreffen.
Quelle: Newton, CA: Diabetic Ketoacidose in Type 1 and Type 2 Diabets mellitus, Zeitschrift: ARCHIVES OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 164 (2004), Seiten: 1925-1931