Wird die aktuelle Entwicklung nicht gestoppt, werden im Jahr 2040 bis zu 12 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sein. Das gegenwärtige energieintensive Nahrungsmittelsystem ist wissenschaftlichen Berechnungen zufolge nicht nur für etwa 1/4 der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, die den Klimawandel vorantreiben. „Unser Nahrungsmittelsystem verleitet zum Überkonsum von verarbeiteten, hochkalorischen und tierischen Produkten mit viel Salz, Zucker und gesättigten Fetten“, erläutert Professor Dr. med. Diana Rubin, Vorsitzende des DDG-Ausschusses Ernährung. Der übermäßige Konsum von gesättigtem Fett, Salz und Zucker verursacht Folgen, die das deutsche Gesundheitssystem jährlich mehr als 16,8 Milliarden Euro kosten.
Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse werden in Deutschland zu wenig verzehrt – Fleisch jedoch zu viel. Der Speiseplan sollte laut Rubin wie folgt aussehen: pro Woche 1 bis 2 Eier, ein Stück Fleisch und ein Stück Fisch, Milch sowie Milchprodukte dürfen sich auf 250 Gramm pro Tag belaufen. Den Rest sollten vor allem Gemüse, Obst und Getreide beisteuern. Die Produkte sollten frisch sein, regional und saisonal hergestellt. Der Verkehrssektor ist für ein weiteres Viertel der Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich. Regionales Einkaufen und mehr aktive als passive Mobilität (Fahrradfahren etc.) würden Umwelt und Menschen helfen. Hier appelliert die DDG an die Politik: Eine veränderte Besteuerung für Nahrungsmittel, der Ausbau von Fahrradwegen und die Förderung von Bewegungsprogrammen wären dringend notwendig.