Spannungskopfschmerz und Migräne

NATUR+PHARMAZIE 10/2012

Komplikationsgefahr bei Schwangeren

Von Kopfschmerzen sind überwiegend Frauen betroffen und häufig verstärkt jene im gebärfähigen Alter. Die Auswirkungen auf Schwangerschaftsverlauf und Geburt haben nun Gynäkologen der Universität Turin in einer prospektiven Studie näher untersucht.

Das Kollektiv bestand aus 702 Schwangeren, von denen zu Beginn der Schwangerschaft (11. bis 16. Schwangerschaftswoche, SSW) 376 unter Kopfschmerzen litten; gemäß der International Classification of Headache Disorders II (ICHD-II) 103 unter Spannungskopfschmerz und 264 unter Migräne. Die übrigen 326 Teilnehmer berichteten keine Kopfschmerzen und bildeten die Kontrollgruppe. Der Großteil der Frauen war zwischen 26 und 34 Jahre alt. Fötale Abgänge ereigneten sich in beiden Gruppen etwa gleich häufig, so dass nach Abzug dieser Fälle 367 bzw. 316 Frauen verblieben. Sechs bis zwölf Wochen nach der Entbindung wurde eine abschließende Befragung durchgeführt.

Die Inzidenz von Frühgeburten (vor der 37. SSW) war in der Kopfschmerzgruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe (adjus­tierte Odds Ratio: 2,74; 95%-KI: 1,27– 5,91). Multivariate Analysen bestätigten den signifikanten Zusammenhang als unabhängig von hypertonen Komplikationen. Die Größe der Neugeborenen war in beiden Gruppen vergleichbar. In der Kopfschmerzgruppe fanden mit 77,7% vs. 87,5% weniger frühe elektive Kaiserschnitte bzw. Weheneinleitungen statt, was erneut auf die höhere Wahrscheinlichkeit für spontane Frühgeburten hindeutet.

Bei einer Migräne wurde im Vergleich mit dem Spannungskopfschmerz ein geringeres Geburtsgewicht der Kinder festgestellt. Allerdings waren bei Frauen mit Spannungskopfschmerz Babys mit zu geringer Größe für den Geburtszeitpunkt (unter der 10. Perzentile) häufiger. Eine Unterscheidung zwischen Migräne mit oder ohne Aura war aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht möglich.

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