Dass bisherige Versuche von S.-aureus- Impfstoffen gescheitert sind, lag vermutlich am Applikationsweg. Im Tiermodell erwies sich die intrapulmonal (i. p.) applizierte Impfung gegen S. aureus als effektiver und langanhaltender als die bislang untersuchte intranasale (i. n.) Immunisierung.
Für die Studie wurden Mäuse mit dem bei S. aureus hochkonservierten Protein Clumping Faktor A (ClfA) immunisiert und drei Wochen später i. p. mit S. aureus infiziert. Im Vergleich zu den i. n. immunisierten Mäusen wiesen die i. p. immunisierten eine geringere bakterielle Besiedlung der Lunge und eine niedrigere Letalität auf. Auch fiel die lokale Antikörperproduktion im Zuge der i. p.-Impfung höher aus: Während nach der i. n.-Impfung keine oder nur geringe Mengen ClfA-spezifischer IgA- oder IgG-Antikörper im bronchusassoziierten lymphatischen Gewebe gefunden wurden, waren die Antikörper-Spiegel nach der i. p.- Impfung vielfach höher. Im Gegensatz zur i. n.-Impfung stieg auch die Zahl geweberesidenter T-Gedächtniszellen im Lungenparenchym an. Der durch diese Zellen vermittelte langanhaltende Immunschutz konnte sechs Monate nach der Impfung bestätigt werden: Bei den i. p. geimpften Mäusen war die bakterielle Besiedlung im Rahmen einer S.-aureus- Infektion signifikant niedriger als bei den i. n. geimpften Mäusen, bei denen sich nicht einmal mehr ein Unterschied zu den Kontrolltieren fand. RG