Med-Info

Arzt-Depesche 1/2021

Lichttherapie bei Prostatakrebs

Die Heidelberger Klinik für Prostata-Therapie behandelt im Rahmen einer photodynamischen Therapie (PDT) nun weltweit als erste Klinik Prostatakrebs mit photosensitivem Chlorin E6. Die PDT, eine neuartige Form der Krebstherapie unter Verwendung von Licht, wird schon bei mehreren Krebsformen wie Hautkrebs, Blasen-, Lungen- und Gallengangskarzinomen erfolgreich angewendet. Die Heidelberger nutzen dabei die Substanz Chlorin E6 Trinatriumsalz (Ce6), die zur Gruppe der Photosensibilisatoren gehört und sich insbesondere in Tumorzellen anreichert. Das Ce6 dient einerseits zur optischen Markierung der Tumorzellen, ist aber gleichzeitig auch entscheidend beim Kampf gegen jede einzelne Krebszelle. Da Tumorzellen einen intensiveren Stoffwechsel haben als andere Zellen, reichert sich die injizierte Substanz in Tumorgeweben 20-fach stärker an. Von gesunden Zellen wird Ce6 als Fremdstoff erkannt schnell wieder ausgeschieden. Durch Beleuchtung mit monochro- matischem rotem Laserlicht wird in den Tumorzellen durch das Ce6 eine photochemische Reaktion ausgelöst, infolge welcher hoch reaktive Sauerstoffmoleküle entstehen. Letztere reagieren mit allen biologischen Bestandteilen in der Tumorzelle wie Zellkern, Mitochondrien und Zellmembran, sodass die Tumorzelle ihre Struktur verliert und abstirbt. Diese PDT stellt eine deutlich geringere Belastung für den Patienten dar und bietet für im schulmedizinischen Sinne austherapierten Patienten eine echte Chance, das Tumorwachstum in der Prostata zu verlangsamen oder gar zum Stillstand zu bringen.

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x