MCI bei jedem Sechsten!

NATUR+PHARMAZIE 3/2011

Männer stärker gefährdet als Frauen

An der Mayo Clinic in Rochester wurde in einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe älterer Menschen untersucht, wie häufig eine leichte kognitive Beeinträchtigung (Mild cognitive impairment, MCI) ist. Außerdem wurde nach Risikofaktoren für dieses Vorstadium demenzieller Erkrankungen gesucht.

Die Stichprobe bestand aus fast 2000 Einwohnern von Olmsted County, die 2004 zwischen 70 und 89 Jahre alt waren. Zur Beurteilung eingesetzt wurden u. a. die Clinical Dementia Rating Scale (CDR), eine neurologische klinische Untersuchung und eine neuropsychologische Tes­tung in den vier Kategorien Gedächtnis, exekutive Funktion, Sprache und visuospatiale Fähigkeiten (Einschätzen von Entfernungen und Geschwindigkeiten). Es wurden anamnestische und nicht-anamestische MCI-Formen (aMCI, naMCI) unterschieden.

Unter den 1969 Personen ohne initiale Demenz wiesen 329 eine MCI auf. Die Prävalenz einer jeglichen MCI betrug 16,0% (95%-Konfidenzintervall: 14,4-17,5), dabei litten dreimal mehr Personen unter einer aMCI (11,1%) als unter einer naMCI (4,9%). Gerade die gedächtnisbetonte MCI gilt als Vorläufer einer Alzheimerdemenz.

Die MCI-Prävalenz stieg wie erwartet mit dem Lebensalter an, sie war in dieser Auswertung in allen Altersstufen bei Männern höher als bei Frauen. Die MCI-Wahrscheinlichkeit wurde in einer Fall-Kontroll-Auswertung bei den männlichen Personen (adjus­tiert u. a. auf Alter und Bildungsstand) mit einer Odds Ratio von 1,54 (95% CI 1,21-1,96) errechnet. Außerdem war die Prävalenz deutlich höher bei jenen Personen, die niemals verheiratet gewesen waren (19,6%) und bei Trägern der APOE-Genotypen ε3/ε4 oder ε4/ε4 (21,4%).

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