Kinder- und Jugendgesundheitssurvey

NATUR+PHARMAZIE 4/2013

Medikamentöse ADHS-Behandlung in Deutschland

In dem bevölkerungsrepräsentativen Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) untersuchten Epidemiologen des Robert-Koch-Instituts u. a. die Häufigkeit und Art einer medikamentösen ADHS-Behandlung sowie die Zusammenhänge mit anderen Merkmalen wie dem sozioökonomischen Status der betroffenen Familien und anderen Lebensumständen. Sie stießen auf einige „Dysbalancen“.

In die Querschnittsbeobachtungsstudie wurde zwischen 2003 und 2006 eine repräsentative Stichprobe von 17 450 nicht- institutionalisierten Kindern und Jugendlichem im Alter bis zu 17 Jahren eingeschlossen. Die Teilnehmer wurden in computergestützten persönlichen Interviews und anhand der Verordnungsdaten nach dem Anatomical Therapeutic Chemical (ATC) Code N04BA auf die Prävalenz und den Typ einer medikamentösen ADHS-Behandlung in den letzten sieben Tagen untersucht.

ADHS-Medikamente (mit 93,6% am häufigsten Methylphenidat, andere Stimulanzien und bei 4,1% Atomoxetin) erhielten 0,9% der Stichprobe; Jungen fünfmal häufiger als Mädchen (1,5% vs. 0,3%). Die höchsten Prävalenzraten wurden unter den Jungen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren (2,3%) und elf bis 13 Jahren (2,7%) dokumentiert. Insgesamt erhielt jeder fünfte ADHS-Erkrankte eine medikamentöse Behandlung. Die nähere Auswertung ergab, dass Jungen ohne Migrationshintergrund mehr als fünfmal häufiger ADHS-Medikamente verordnet worden waren als jenen mit anderer ethnischer Abstammung (1,7% vs. 0,3%). Der sozioökonomische Status (SES) – je ein Viertel der Befragten hatte einen hohen bzw. niedrigen, die restliche Hälfte einen mittleren SES – schien aber erstaunlicherweise keinen signifikanten Einfluss auf die Verschreibung zu haben.

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