Sekundäre Schlafstörungen

NATUR+PHARMAZIE 6/2007

Melatonin führt zu keiner Verbesserung des Schlafs

Ungefähr 20% der Amerikaner leiden an Schlafstörungen. Von einer sekundären Schlafstörung spricht man, wenn die Schlafstörung mit einer internistischen oder neurologischen Erkrankung assoziiert ist. Viele Patienten verwenden Melatonin um besser schlafen zu können. Melatonin ist das Hormon der Zirbeldrüse. Es hat einen Einfluss auf den Ablauf des Tagesrhythmus. Verbessert Melatonin den Schlaf auch bei sekundären Schlafstörungen?

Im Rahmen einer Metaanalyse wurden mehrere Studien ausgewertet, die den Einfluss von Melatonin auf den Schlaf untersuchten. In sechs randomisierten Studien wurde das Einschlafverhalten unter Melatonin beobachtet. Melatonin führt bei Patienten mit sekundären Schlafstörungen zu keiner Verbesserung der Einschlafzeit. In neun weiteren Studien konnte Melatonin im Vergleich zur Plazebogruppe auch die Schlafqualität nicht verbessern. Melatonin führt auch zu keiner Besserung von Schlafstörungen, die durch Jetlag oder Schichtarbeit verursacht werden. In keiner Studie wurde ein schädlicher Einfluss von Melatonin nachgewiesen.

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Praxisfazit
Die Wirkung von Melatonin besteht lediglich in der Regulation des Tagesrhythmus, es kann aber den Schlaf nicht pharmakologisch induzieren. Melatonin kann bei einem Jetlag die Anpassung an den natürlichen Tagesrhythmus sogar verzögern. Melatonin beeinflusst den Metabolismus von Warfarin und sollte deshalb nicht unter Antikoagulation verwendet werden.

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