Chronische Dermatosen

NATUR+PHARMAZIE 9/2004

Neue Therapieoption bei seborrhoischer Dermatitis

Zur Behandlung der seborrhoischen Dermatitis am behaarten Kopf steht jetzt Ciclopirox in einer neuen Formulierung als Schampoo zur Verfügung. Neben der guten Wirkung gegen lipophile Hefen unterstützen vor allem die antiphologistischen Eigenschaften von Ciclopirox den Behandlungserfolg bei dieser chronischen Dermatose.

Die seborrhoische Dermatitis manifestiert sich mit fettig-gelblichen Schuppen und Erythemen an talgdrüsenreichen Hautregionen, vorwiegend am behaarten Kopf, an den Ohren, den Augenbrauen, im Bartbereich und in den Nasolabialfalten. In der Pathogenese spielt offenbar eine zellvermittelte veränderte Immunantwort auf Stoffwechselprodukte von Keimen der residenten Hautflora, insbesondere von lipophilen Hefen der Gattung Malassezia, eine große Rolle. Ciclopirox wirkt als einziges topisches Antimykotikum fungizid und sporozid gegen alle relevanten pathogenen Dermatophyten, Schimmelpilze und Hefen. Eine Besonderheit sind die antibakteriellen und antientzündlichen Begleitwirkungen. Dadurch bessern sich auch die Entzündungsreaktionen, die häufig mit Mykosen einhergehen. Eine vehikelkontrollierte Doppelblindstudie mit 210 Patienten belegte, dass Ciclopirox-Schampoo bei zwei Anwendungen pro Woche die Symptome Juckreiz, Schuppung und Entzündung im Vergleich zum Ausgangsbefund verbessert. Die Wirkung war dosisabhängig und nahm mit steigender Konzentration zu. Geprüft wurden Konzentrationen von 0,1%, 0,3% und 1,0% Ciclopirox. Mit 1% Ciclopirox wurden signifikant bessere Ergebnisse als mit dem Vehikel erzielt. Besonders gut sprach die Entzündung der Haut an. Über 67% der Patienten hatten am Ende der vierwöchigen Behandlungsphase keine oder nur noch sehr leichte Symptome der Erkrankung. Ciclopirox erwies sich in allen Konzentrationen als gut verträglich. (djb)

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